Wenn es reicht
Wie wir wissen was wir wollen,
was wir machen wenn wir’s sollen.
Vorgabe und Vorstellung,
Selbsterkenntnis, Äußerung.
Wunschvorstellung, Wahrheitsfindung,
Tagestraum mit Realitätsanbindung.
…
Wir starten unbedarft ins Leben,
reifen ganz langsam vor uns hin,
und freuen uns über das Erleben.
in uns wächst der Keim vom Sinn.
…
Wir lernen krabbeln, brabbeln, laufen,
wir lernen lesen, schreiben, raufen.
Wir erkennen Regeln an,
in uns reift Moral und dann:
…
Dann wird ganz plötzlich schnell erwartet,
das wir soweit sind.
Wer es nicht ist, gilt als entartet,
man sagt: Das war er schon als Kind!
…
Doch was macht uns wirklich aus?
Linientreue? Weit gfehlt!!
aus Mensch holt man nur alles raus,
wenn es nicht an Freiraum fehlt.
…
Wir brauchen Platz uns zu entfalten,
die Kindheit ist unser Kokon,
die Seele wächst, zu groß zum halten
und dann fliegen wir davon.
…
In Wahrheit fehlt uns meist der Raum,
mit unsrer Seele frei zu fliegen,
das Leben ist nun mal kein Traum,
wir lernen schnell uns zu verbiegen.
…
Hier ist Vorsicht nun geboten,
denn zuviel biegen wie man weiß,
und zuviel beugen des Piloten,
führt dazu, dass die Seele reißt.
…
Erkenne dies und komme weiter
erschein nach außen fremd und wild,
denn das Leben ist ein Kunstwerk,
du bist der Künstler, nicht das Bild!
…
Lasst euch nicht sagen was ihr sollt,
nicht ständig schubsen, filetieren,
ergreift den Weg nur, den ihr wollt,
habt keine Angst nicht zu studieren!
…
Fühlt euch nicht dem Reim verpflichtet,
nur weil man es von euch erwartet,
lebt es aus! Ja, schreit es! Dichtet!
was ihr selbst von euch erwartet!
…
Ja, wenn es reicht – dann reicht es,
und ist es auch – kein Leichtes,
werft doch die Ketten vom Kokon,
und öffnet euch dem wahren Sein,
dann trägt euch Freiheit schnell davon,
ihr werdet selbst zum Sonnenschein!
…
von Carl Knüpfer