Die Silberhochzeit
Wir saßen Letztens bei der Planung
von Essen, Trinken und Musik,
und am Ende dessen, ohne Warnung,
gab‘s nur noch eins was übrig blieb:
–
Ein Gedicht müsste noch her, dass sagten sie zu mir,
um Liebe müsst es gehen, geschrieben wohl von dir…
Jetzt bin ich nicht grad der Experte im Abdruck von Gefühltem,
viel eher liegen meine Stärken beim Trinken von Gekühltem.
–
Trotz dessen werd ich‘s mal probieren,
aus reiner Liebe -nur für euch-
Denn will ich euch ja nicht frustrieren
und: KEINE Rede, halt ich auch!
–
Also:
Das Ganze geht um zwei Personen,
die haben sich wohl gern,
weil sie schon lang zusammen wohnen,
was muss ich da jetzt noch erklär‘n?
–
Sie halten es nun schon einunddreißig Jahre miteinander aus,
an dieser Stelle: Anerkennung, und: Kurze Pause – für Applaus!
–
Natürlich gab es nicht nur Höhen…
doch was ist ein Berg schon ohne Aufstieg,
und beim Erforschen unserer Tiefen,
gibt es eh erst richtig Auftrieb.
–
Auch Liebe hegen muss man lernen,
manche schaffen das wohl nie,
doch sie griffen nicht nach Sternen
und ihre Liebe, die gedieh.
–
Gemeinsam durch die Weltgeschichte,
dass nahmen sie sich zu Herzen,
sie zogen nun schon öfters um,
als die meisten Deutschen scherzen.
–
Von Herne bis nach Washington,
von Bonn durch Essen nach Berlin,
und insgeheim plan‘ sie wohl schon,
wohin sie nächsten Monat ziehen…
–
Doch auch die Kinder wurden groß geschrieben,
und das nicht nur im Namen,
und so sind wir den beiden (meistens) treu ergeben,
zumindest, im Familienrahmen.
–
Wir (vor allem ich) bauten so manchen Blödsinn,
doch warn sie immer für uns da,
und haut im Leben mal was nicht so hin,
sind sie uns beiden immer nah!
–
Mit viel Verständnis und ihrer Liebe,
so haben sie uns treu geführt,
zwar gab es verbale Seitenhiebe,
doch bin ich trotzdem tief gerührt!
–
An dieser Stelle, will ich euch danken…
ja Mutter, ganz herzlich sogar dir!
Ohne euch wär ich verloren und unverstanden,
mein ich formte allein das Wir!
–
Doch jetzt habe ich langsam genug gerührt,
sonst wird das Ganze hier doch zur Rede,
ich bin sicher es haben alle gespürt,
wie schlimm es wär, wenn es euch nicht gäbe!
–
((Und genug auch zur Geschichte,
die ist den meisten eh bekannt,
drum sei das Nächste was ich hier berichte:
Dem Alfred ist die Sau verbrannt!))
–
von Carl Knüpfer